Pädagogische Einblicke 2 – Januar 2024 – Misaki Fukushima

Übung macht den Meister: 6 praktische Tipps für das heimische Proben (Misaki Fukushima)

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Jeden Tag nach der Schule, Uni oder Arbeit das eigene Instrument in die Hand zu nehmen und zu Hause zu üben, gelingt Musiker*innen aller Altersstufen nicht immer. Denn die tägliche Trainingseinheit ohne Lehrer*in erfordert nicht nur Zeit, sondern auch jede Menge Disziplin. Wichtig ist es, nie einfach nur „irgendwas zu spielen“, sondern stets auf eine klare Struktur zu achten. So ist das Üben so effizient wie möglich und die Freude am Musizieren bleibt erhalten.

In diesem Blog-Beitrag stellt Misaki Fukushima einige nützliche Tipps vor, die die Effektivität steigern und die Motivation fördern.

Misaki Fukushima Übungstipps für Blechbläser

1. Ein klares Ziel definieren

Sich vor jeder Übungseinheit kurz Gedanken zu machen, welchen Zweck diese eigentlich erfüllen soll, ist ein entscheidender Faktor für die eigene Entwicklung. Es ist weitaus effizienter, wenn man genau weißt, wofür man übt und was man erreichen möchte. So wird die Zeit sinnvoll genutzt und gezielt an Schwachstellen gearbeitet.

2. Sich den eigenen Klang vorstellen

Eine spezielle Klangvorstellung während des Übens kann die Vielfalt des Instruments erweitern. Wer sich beispielsweise vorher darüber Gedanken macht, welche klanglichen Nuancen der Ton c‘ haben könnte, baut damit die eigene Bandbreite aus: Soll er laut oder leise, weich oder geschmeidig oder vielleicht sogar hart oder spitz klingen? Hier kann man gern auch gedanklich die Idee in einem Bild, einem Geruch, einer Farbe oder Ähnlichem zusammenfassen. Diese Vorstellungen ermöglichen ein ganz besonderes klangliches Experimentieren.

3. Musik hören

Um klangliche Vorstellungen zu entwickeln, ist das Erforschen verschiedener Musikstile vor großer Bedeutung. Plattformen wie YouTube, Spotify oder auch die örtliche Bibliothek bieten Zugang zu einer breiten Palette von Aufnahmen. Tipp: Suche gezielt nach Originalaufnahmen der Stücke, die Du gerade übst, um authentische Interpretationen zu hören.

4. Singen

Man muss nicht jede schwierige Stelle zehnmal hintereinander spielen. Manchmal hilft es auch, die Noten zu singen – entweder tatsächlich oder nur gedanklich im Kopf. Dies spart nicht nur Energie, sondern hilft auch dabei, die richtige Tonhöhe zu treffen und das musikalische Gehör zu schärfen.

5. Fragen

Bei Schwierigkeiten oder Unklarheiten ist es immer hilfreich, Fragen zu stellen und um Hilfe zu bitten. Dein*e direkte Lehrer*in und auch Freund*innen können wertvolle Einblicke und Ratschläge bieten. Am besten ist es, sich an mehrere Personen zu wenden, um verschiedene Perspektiven zu erhalten und unterschiedliche Lösungsansätze auszuprobieren.

6. Höhe trainieren (als Bonus)

Als spezielles Highlight während einer intensiven Probeneinheit kann man ein besonderes „Experiment“ wagen. Aus Spaß – und ohne Zwang! – kann man versuchen, den höchstmöglichen Ton zu spielen. Wer sich darauf regelmäßig einlässt, wird schnell überrascht sein, welche Höhen möglich sind. Und: Durch die Regelmäßigkeit wird die Höhe irgendwann zur Normalität.

Fazit:

Das tägliche Üben wird durch klare, strukturierte Ziele und kreative Freiheiten nicht nur effizienter, sondern bereitet nachhaltig sehr viel Freude. Das Experimentieren mit verschiedenen Spielweisen, Lautstärken und Höhen ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Außerdem sollte Dir immer klar sein, dass nicht jeder Tag gleich ist: Manchmal läuft es fantastisch, manchmal funktioniert gar nichts. Nur wer kontinuierlich am eigenen Können arbeitet, kann sich beständig weiterentwickeln.